
EN ISO 20471 - Schutzkleidung
Norm für Warnschutzkleidung
Schutzkleidung zur visuellen Signalisierung des Trägers bei allen möglichen Lichtverhältnissen am Tag (Tagsichtbarkeit durch fluoreszierendes Hintergrundmaterial) sowie beim Anstrahlen mit Scheinwerfern in der Dunkelheit (Nachtsichtbarkeit durch Reflexmaterial).
Wenn die Tage kürzer werden und es lange dunkel ist, beginnt für die Arbeiter im Straßenbau eine besonders gefährliche Zeit: Um von den Fahrern der vorbeifahrenden Autos früh genug gesehen zu werden, benötigen sie Warnschutzkleidung, die optimale Sichtbarkeit bietet. Auch Menschen, die beispielsweise an Bahn- oder Hafenanlagen, an Flughäfen oder in Abfall- und Entsorgungsbetrieben arbeiten, sind auf eine solche, gut sichtbare Warnschutzkleidung angewiesen, um ihre Tätigkeiten sicher ausüben zu können. Welche Anforderungen die PSA dabei erfüllen muss, legt die Norm EN ISO 20471 fest.



Gibt es Kleidung nach EN ISO 20471 auch in Kombination mit anderen Normen?
Herausforderungen bei Kälte, Elektrizität, Feuer, Hitze und anderen Einflüssen
In bestimmten Arbeitsbereichen reicht Schutzkleidung nach EN ISO 20471 alleine nicht aus. Dies gilt in Bereichen, in denen z.B. eine elektrische Gefährdung durch Störlichtbogen besteht. Das betrifft Energieversorger, Industrieanlagen mit Mittel- und Hochspannung, die Wartung von Schaltanlagen oder den Bereich E-Mobilität. In diesen Bereichen muss die Schutzkleidung zwingend auch der Norm EN 61482-2 entsprechen.
Warnschutzkleidung schützt nicht vor Flammen, Hitze, Schweißperlen oder Strahlungswärme. Daher sind Feuer- und Hitzeschutz nach EN ISO 11612 oder Schweißerschutz nach EN ISO 11611 bei Schweißarbeiten oder z.B. in Stahl- und Gießereibetreiben erforderlich.
Warnschutzgewebe ist außerdem nicht chemikalienresistent oder flüssigkeitsdicht. Daher ist in der chemischen Industrie, Lackierereien oder im Gefahrgüterumschlag oft auch die Norm EN 13034: Schutz gegen flüssige Chemikalien (Typ 6) vorgeschrieben.
Für Einsatzbereiche an der frischen Luft ist häufig Kälteschutz nach EN 14058 und Wind- und Wetterschutz nach EN 343 erforderlich. Als weiterer Arbeitsbereich wären explosionsgefährdete Bereiche (ATEX) z.B. in Chemieanlagen oder Tanklager zu nennen. Hier kommt häufig die EN 1149-5 zu tragen.
Multinorm: Eine Kleidung - viele Normen
Die gute Nachricht: All diese Anforderungen lassen sich durch Multinorm-Schutzkleidung erfüllen. D.h. Personal, das in diesen Bereichen arbeitet, muss nicht ständig zwischen verschiedener Schutzkleidung wechseln, sondern kann durchgängig in seiner Multinormkleidung arbeiten. BP® bietet mit seiner Multi-Protect Plus Kollektion eine besonders leichte und komfortable Multinorm-Schutzkleidung.
Reflexstreifen für Warnschutzbekleidung
Wichtige Regeln für Reflektoren:
- Reflektorstreifen für Kleidung müssen mindestens 50 mm breit sein und dürfen höchstens +/- 20° zur Horizontalen geneigt sein.
- Der Abstand zwischen zwei Reflektorstreifen ≥ 50 mm und immer ≥ 50 mm vom Saum (Ärmel, Hosenbein) entfernt. Lücken im Reflexmaterial ≤ 50 mm und Summe aller Lücken/Streifen ≤ 100 mm.
- Warnschutzbekleidung mit langen Ärmeln müssen immer zwei Reflexstreifen aufweisen. Verdeckt ein Erzeugnis mit kurzen Ärmeln einen Reflexstreifen um den Torso, muss auf den Ärmel auch ein Reflexstreifen.
- Warnschutzhosen, egal welcher Länge (also auch Warnschutz-Shorts), müssen immer zwei Reflektorstreifen auf der Kleidung aufweisen.
BP® verwendet mehrere, verschiedene Reflexstreifen, die nachfolgend erläutert werden:
- Glaskugeltechnologie: Tausende kleiner Glaskugeln sind auf ein textiles Trägermaterial aufgebracht und reflektieren auftreffendes Licht zurück zur Quelle. Durch die Glaskugeltechnologie sind die Streifen relativ leicht und dünn. Dennoch bieten sie hervorragende Rückstrahlwerte. Für dehnbare Textilien, wie z. B. Shirts, eignen sich insbesondere segmentierte Reflektorstreifen, die ebenfalls auf der Glaskugeltechnologie beruhen.
- Mikroprismentechnologie: Tausende kleiner Mikroprismen sind auf PVC aufgebracht und reflektieren auftreffendes Licht zurück zur Quelle. Diese Mikroprismen sind besonders beständig gegen Verschmutzung und Abrieb, da sie durch eine weitere Kunststoffschicht geschützt werden. Die Reflexwerte bei Nässe und schlechten Witterungsbedingungen sind besonders gut.
- Segmentierte Reflexstreifen: Segmentierte und auf Basis der Glaskugeltechnologie hergestellte Reflexstreifen werden direkt auf den Stoff geklebt. Sie sind dadurch sehr leicht und eignen sich besonders für den Einsatz auf dehnbaren Materialien.

