Beschreibung
Schutzkleidung gemäß EN ISO 11611 dient zum Schutz gegen gelegentliche, kleine und geringe
Schweißspritzer (kleine Spritzer geschmolzenen Metalls), kurzzeitigen Kontakt mit
Flammen sowie Strahlungswärme aus dem Lichtbogen.
Die Schutzkleidung bietet unter üblichen Schweißbedingungen in begrenztem Maße
elektrische Isolation gegen elektrische Leiter, die unter Gleichspannung bis ungefähr
100 V stehen.
Für die Auswahl der Schweißerschutzkleidung für unterschiedliche
Schweißaktivitäten
ist der Anhang A der EN ISO 11611:2015 „Anleitung für die
Auswahl der Art der Schweißerschutzkleidung. Klasse 1 und 2“ zu verwenden bzw.
auf diesen hinzuweisen.
Welche Klassen gibt es bei der ISO 11611?
Diese internationale Norm legt zwei Klassen mit spezifischen Leistungsanforderungen fest, wobei Klasse 1 die niedrigere Klasse und Klasse 2 die höhere Klasse ist.
Auftreffen von Schweißspritzern:
Klasse 1 (niedrige Klasse) | Klasse 2 (höhere Klasse) |
≥ 15 Tropfen – Schutz gegen weniger gefährdende Schweißarbeiten und Situationen mit wenigen Schweißspritzern und geringer Strahlungshitze. | ≥ 25 Tropfen – Schutz gegen stärker gefährdende Schweißarbeiten und Situationen mit mehr Schweißspritzern und stärkerer Strahlungshitze |
Flammenausbreitung:
- A1 = Flächenbeflammung
- A2 = Kantenbeflammung
Auswahlkriterien
Unter anderem liefert die Norm EN ISO 11611, Anhang A, Auswahlkriterien für die Art der Schutzkleidung.
Sie zeigt z.B. auf, bei welchen Schweißverfahren Kleidung der Leistungsklasse 1 geeignet ist.
Manuelle Schweißtechniken mit geringer Bildung von Schweißspritzern und Metalltropfen, z. B.:
- Gasschmelzschweißen
- WIG-Schweißen
- MIG-Schweißen (mit Schwachstrom)
- Mikroplasmaschweißen
- Hartlöten
- Punktschweißen
- MMA-Schweißen (mit einer rutilumhüllten Elektrode).
Unter anderem liefert die Norm EN ISO 11611, Anhang A, Auswahlkriterien für die Art der Schutzkleidung.
Sie zeigt z. B. auf, bei welchen Schweißverfahren Kleidung der Leistungsklasse 2 geeignet ist.
Manuelle Schweißtechniken mit erheblicher Bildung von Schweißspritzern und Metalltropfen, z. B.:
- MMA-Schweißen (mit basisch oder mit Cellulose umhüllter Elektrode)
- MAG-Schweißen (mit CO2 oder Mischgasen)
- MIG-Schweißen (mit Starkstrom)
- Selbstschützendes Fülldraht-Lichtbogenschweißen
- Plasmaschneiden
- Fugenhobeln
- Sauerstoffschneiden
- Thermisches Sprühschweißen
Welche Risiken entstehen beim Schweißen?
Vor folgenden Risiken müssen Träger*innen beim Schweißen und bei verwandten Verfahren geschützt werden:
- Schweißspritzer (kleine Spritzer geschmolzenen Metalls)
- kurzzeitiger Kontakt mit Flammen
- Strahlungswärme aus einem elektrischen Lichtbogen, der für Schweißen und verwandte Verfahren verwendet wird
- UV-Strahlung auf der Haut
UV-Strahlung beim Schweißen
Zur Gefährdung beim Schweißen gehört, dass die Haut UV-Strahlung ausgesetzt ist, die z. B. bei allen elektrischen Lichtbogenschweißvorgängen gebildet wird. Zu dieser UV-Strahlung gehören UVA-, UVB- und UVC-Strahlung mit hoher Intensität.
Sollte der Benutzer sonnenbrandähnliche Symptome nach dem Schweißen feststellen, sollte er zukünftig zusätzliche widerstandsfähigere Stoffschichten oder Lederbesätze nutzen. Benutzer, die einer UV-Strahlung ausgesetzt sind, sollten die Bekleidung regelmäßig auf ihren Schutz und sich selbst auf sonnenbrandähnliche Symptome überprüfen und die Bekleidung gegebenenfalls ersetzen.
Schutzwirkung
Schutzkleidung nach EN ISO 11611 schützt Träger*innen vor kleineren Spritzern geschmolzenen Metalls, kurzzeitigen Kontakt mit Flammen sowie Strahlungswärme aus dem Lichtbogen. Sie bietet außerdem Schutz vor heißen Wärmequellen wie Elektroden oder Brenner.
Auch ein Schutz bei kurzfristigem Kontakt mit Flammen oder Strahlungswärme ist mit EN ISO 11611 zertifizierter Schutzkleidung gewährleistet. Sie bietet unter üblichen Schweißbedingungen in begrenztem Maße elektrische Isolation gegen elektrische Leiter, die unter Gleichspannung bis ungefähr 100 V stehen.