Wie ist die DIN EN 1149 aufgebaut?
Die Norm ist folgendermaßen aufgebaut:
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DIN EN 1149–1
Teil 1: Prüfverfahren für die Messung des Oberflächenwiderstands
- DIN EN 1149–2
Teil 2: Prüfverfahren für die Messung des Durchgangswiderstands
- DIN EN 1149–3
Teil 3: Prüfverfahren für die Messung des Ladungsabbaus
- DIN EN 1149–4 Teil 4: Prüfverfahren für das Kleidungsstück (in Entwicklung)
- DIN EN 1149–5
Teil 5: Leistungsanforderungen an Material und Konstruktionsanforderungen
Hinweis: Teil 3 wird immer zusammen mit teil 5 geprüft!
Was sind nach DIN EN 1149-5 die wichtigsten Anforderungen an antistatische Kleidung?
- Damit die Kleidung sich nicht zündfähig entlädt, muss sie leitende Fasern enthalten, über die die Ladung abgebaut werden kann wie z.B. Metallfasern oder Carbonfasern (Negastat, Belltron etc.)
- Alle unter der Schutzkleidung liegenden Bekleidungsstücke ohne elektrostatisch ableitende Eigenschaften müssen immer komplett abgedeckt sein.
- Der Träger von elektrostatisch ableitfähiger Schutzkleidung muss ordnungsgemäß geerdet sein (Ableitwiderstand < 108 Ohm).
- Alle aufladbaren Materialien (z.B. Metallknöpfe) müssen nach außen verdeckt sein.
- Einzelne Kleidungsstücke müssen mit leitfähiger Ausrüstung (z.B. leitfähige Schuhe) kombiniert werden.
- Kleidung darf niemals im explosionsgefährdeten Bereich abgelegt werden!
Wie ist die Schutzwirkung gemäß DIN EN 1149-5?
Schutzkleidung, die gemäß dieser Norm zertifiziert worden ist, schützt Träger*innen vor elektrostatischer Aufladung und somit vor einer zündfähigen Entladung.
Was sind Anwendungsbereiche der DIN EN 1149-5?
Anwendungsbereiche für antistatische Kleidung sind Branchen bzw. Berufe, in denen Explosionsgefahr und somit Feuergefahr besteht. Dazu zählen:
- Energieversorger
- Stadtwerke
- Elektroinstallation
- E-Handwerk
- Galvanotechnik
- Gefahrguttransporte
- Chemieindustrie
- Anlagenbau
- Solaranlagen
- Windanlagen
- Kombi- und Netzmonteure
- Transport
- Öl- und Gasförderung
Was bedeutet ATEX?
ATEX steht für "ATmosphères EXplosibles" (explosionsgefährdete Umgebung) und bezieht sich auf die Richtlinien der Europäischen Union zur Regulierung von Geräten und Schutzsystemen, die in explosionsgefährdeten Bereichen verwendet werden. In ATEX-Umgebungen müssen spezielle Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, um das Risiko von Explosionen zu minimieren.
Für Schutzkleidung bedeutet das, dass in einer explosionsgefährdeten Arbeitsumgebung nur Kleidung getragen werden darf, die keine Funken erzeugen kann. Dies trifft auf flammhemmende und antistatische Schutzkleidung zu, die den Normen EN ISO 11612 und EN 1149-5 entsprechen.
* Da es sich hier um verkürzte Zusammenfassungen verbindlicher Normen aus dem Arbeitsschutz handelt, hat dieser Beitrag nicht den Anspruch die in den Normen definierten Anforderungen vollständig wiederzugeben. Obwohl dieser Beitrag regelmäßig von unseren Expertinnen und Experten überarbeitet wird, übernehmen wir keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Informationen.