UV-Schutzkleidung bei der Arbeit
Wie schütze ich mich und wie komme ich an die Förderung?
UV-Schutz auf der Baustelle und bei Arbeiten an der frischen Luft bleibt ein gesundheitsrelevantes Thema. Denn rund 7,2 Millionen Menschen arbeiten in Deutschland regelmäßig oder überwiegend im Freien und sind dadurch der deutlich erhöhten Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken, ausgesetzt. Daher werden bereits seit 2015 in Deutschland der weiße Hautkrebs und seine Vorstufen als Berufskrankheit anerkannt. Zu den besonders gefährdeten Berufsgruppen zählen vor allem die sogenannten Outdoor-Worker, die bei ihren vielfältigen Arbeiten im Freien häufig der Sonne ausgesetzt sind.
Laut Arbeitsschutzgesetz ist der Arbeitgeber verpflichtet, alle Maßnahmen zu ergreifen, um seine Mitarbeiter vor den schädlichen UV-Strahlen zu schützen. Dabei kommen ganz unterschiedliche Formen der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) bzw. UV-Schutzkleidung nach 801 zum Einsatz – vom Kopfschutz über die Berufsbekleidung bis zum Hautschutz.
In diesem Blog werden wir darauf eingehen, welchen Beitrag die richtige Arbeitskleidung zum UV-Schutz leisten kann und welche Fördermöglichkeiten seitens der Berufsgenossenschaft (BG BAU) für UV-Schutzkleidung bestehen.
Inhalt
Arbeiten unter freiem Himmel: Gefahren durch UV-Strahlung
Welche Maßnahmen gegen UV-Strahlung muss ich ergreifen?
Der richtige Warnschutz für den Sommer
UV-Standard 801 und EN 13758: Wo sind die Unterschiede?
Was ist bei Hautschutz zu beachten und wer zahlt die Sonnencreme?
UV-Schutzkleidung für Frauen und die ideale Sommer-Arbeitshose
Arbeitsschutzprämie UV-Schutzkleidung: Was fördert die Berufsgenossenschaft?
UV-Schutzkleidung für Frauen
Vor allem Frauen standen früher häufig vor diesem Problem, weil es keine Schutzkleidung in Damenpassform gab. Das war vor allem im Bereich Warnschutz ein Problem, denn hier ist der Frauenanteil vergleichsweise hoch. Deswegen hat BP als einer der ersten Hersteller auch Warnschutzkleidung in Damenpassform entwickelt, die den selben UV-Standards entspricht wie die Herrenbekleidung.
Die richtige Sommer-Arbeitshose
Die richtige Sommer-Arbeitshose muss vielen Anforderungen gerecht werden. Zum einen soll die Arbeitshose leicht und atmungsaktiv sein, sprich das Gewebemix muss dementsprechend angepasst und das Gewebegewicht so gering wie möglich sein. Idealerweise handelt es sich um eine leichte Arbeitshose für den Sommer, die einen Belüftungsschlitz aufweist, so dass Luftzirkulation stattfindet und Feuchtigkeit abgeleitet wird.
Bewegungsfreiheit spielt auch bei der Sommer-Arbeitshose eine wichtige Rolle. Dieser wird häufig durch den Einsatz von Stretcheinsätzen ermöglicht. Der Träger/die Trägerin sollte sich darin bewegen können ohne eingeschränkt zu sein. Außerdem darf die UV-Schutzfunktion der Sommer-Arbeitshose nicht fehlen. Ein Beispiel für eine Sommer-Arbeitshose, die alle wichtigen Kriterien abdeckt, ist die BP® Hybrid-Arbeitshose.
Natürlich darf die Sommer-Arbeitshose auch kurz sein. Eine kurze Sommer-Arbeitshose (Shorts) sollte die gleichen Eigenschaften wie eine lange Arbeitshose aufweisen. Nur sollte bei der kurzen Sommer-Arbeitshose unbedingt darauf geachtet werden, dass für Knie und Unterschenkel Sonnencreme mit ausreichend UV-Schutz angewandt wird.
Arbeitsjacke im Sommer? Ja klar!
Wer denkt bei Sonnenschein und 30° Celsius schon an eine Jacke. Doch es gilt zu bedenken, dass eine Arbeitsjacke im Sommer aus mehreren Gründen angebracht ist. Zum einen ist es insbesondere morgens noch kühl. Eine Sommer-Arbeitsjacke aus leichtem Softshell oder Fleece ist gerade vormittags ein angenehmer Schutz. Aber auch an schattigen oder windigen Arbeitsplätzen und in Situationen, an denen Verdunstungskälte entsteht, ist eine Arbeitsjacke auch im Sommer ein guter Schutz. Alternativ kommen hier auch sehr häufig Arbeitswesten zum Einsatz.
Arbeitsschutzprämie UV-Schutz: Was fördert die Berufsgenossenschaft?
Die BG BAU fördert individuelle Maßnahmen, mit denen sich Beschäftigte im Sommer vor Gesundheitsschäden durch Sonne schützen können – und zwar in Form von finanziellen Zuschüssen. Pro Maßnahme werden bis zu 50 % der Anschaffungskosten übernommen.
Es gelten aber einige Einschränkungen:
- für Kühlwesten beträgt die Förderung maximal 100 € pro Stück.
- für Funktionsshirts und Warnschutzshirts mit langen Ärmeln und UV-Schutz (UV-Schutzfaktor ≥ 30 entsprechend DIN EN 13758-1/2, UV-Standard 801, AS/NZS 4399:1996 oder AATCC TM 183-2000) beträgt die Förderung maximal 30 € pro Stück. Handelt es sich dabei um Warnshirts, müssen diese außerdem der Klasse 2 oder 3 gemäß EN ISO 20471 entsprechen
- für Sonnenbrillen (keine Schweißerschutzbrillen!) beträgt die Förderung maximal 20 € pro Stück.
Antragsteller für Kühlkleidung verpflichten sich, zu ihren Produkten einen kurzen Fragebogen zu beantworten. Mehr zu den Förderbedingungen findet ihr hier.
Prämie für UV-Schutzkleidung: Was muss ich machen?
Ihr wollt euch wirkungsvoll vor UV-Strahlung schützen und von der Förderung der BG Bau profitieren? Das geht ganz einfach. Ihr müsst nur Folgendes tun:
- Besorgt euch die förderungsfähigen Artikel. Förderungsfähige Warnshirts könnt ihr etwas weiter unten finden.
- Öffnet den digitalen Förderantrag der BG Bau hier.
- Füllt den Antrag aus, ladet die entsprechenden Rechnungen und Anlagen als PDF hoch und dann einfach versenden.
Bei weiteren Fragen zur Antragsstellung und zu den Fördermöglichkeiten wendet ihr euch am besten direkt an die BG BAU.
Fazit - UV-Schutz auf der Baustelle: So schützt du dich und kommst an die Förderung
Arbeiten im Freien bei schönem Wetter sind zwar angenehm, bergen jedoch auch Risiken. Die ultravioletten (UV-)Strahlen der Sonne können die Haut schädigen und das Hautkrebsrisiko erhöhen. Besonders betroffen sind Menschen, die regelmäßig oder überwiegend im Freien arbeiten.
Seit 2015 gilt weißer Hautkrebs in Deutschland als Berufskrankheit, und Outdoor-Worker gehören zu den gefährdeten Berufsgruppen. Das Arbeitsschutzgesetz verpflichtet Arbeitgeber, ihre Mitarbeiter vor schädlicher UV-Strahlung zu schützen. Hier kommen verschiedene Schutzmaßnahmen ins Spiel, von Kopfbedeckungen über geeignete Arbeitskleidung bis hin zu Hautschutz. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass keine Kleidung einen absoluten Schutz vor UV-Strahlen bietet. Deshalb ist es ratsam, zusätzlichen Sonnenschutz wie Sonnencreme zu verwenden.
Zudem gibt es verschiedene Normen für UV-Schutzkleidung, wie den UV Standard 801 und EN 13758. Diese Normen regeln, wie Textilien auf ihre UV-Schutzeigenschaften getestet werden. Berufliche Hautschutzmittel sind ebenfalls wichtig, vor allem solche mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30 bis 50. Die gute Nachricht ist, dass Arbeitgeber oft die Kosten für den Schutz ihrer Mitarbeiter übernehmen. In vielen Fällen liegt die Verantwortung für den Hautschutz bei den Arbeitgebern, und sie sollten entsprechende Maßnahmen wie Schutzkleidung und Cremes bereitstellen.
Für zusätzliche Unterstützung können Arbeitnehmer bei der Berufsgenossenschaft BG BAU finanzielle Zuschüsse beantragen. Diese können bis zu 50 % der Anschaffungskosten für UV-Schutzmaßnahmen abdecken. Der Antragsprozess ist online verfügbar und einfach durchzuführen.
Insgesamt ist der UV-Schutz auf der Baustelle ein ernstes Anliegen. Mit den richtigen Maßnahmen wie z.B. der Bereitstellung von UV-Schutzkleidung und der Unterstützung von Arbeitgebern sowie der BG BAU können Arbeitnehmer dazu beitragen, die Risiken der UV-Strahlung zu minimieren und ihre Gesundheit zu schützen. Bleibt sicher und sorgt gut für eure Haut!
Blog-Autor und Berufsbekleidungsexperte:
Mark Mauderer, Contentmanager bei Bierbaum-Proenen (BP), einem führenden Hersteller von Arbeitskleidung und Schutzkleidung für unterschiedlichste Branchen, teilt seine umfassende Fachkenntnis in diesem Bereich. Er gewährt tiefgehende Einblicke in die langjährige Expertise von BP bei der Entwicklung hochwertiger Schutzkleidung.