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PSA-Blog

Mehr als Störlichtbogenschutz: Multinormkleidung

Mitarbeitende von Stadtwerken und Energieversorgern arbeiten häufig unter Spannung und sind der Gefahr eines elektrischen Störlichtbogens ausgesetzt. Das Tragen von Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) bzw. Schutzkleidung gegen Störlichtbogen ist daher ein wichtiger Bestandteil jedes Schutzkonzepts. 

Immer mehr Unternehmen in der Energie-Branche setzen dabei auf Multinormschutzkleidung, die gegen viele verschiedene Risiken und Gefährdungen bei der Arbeit schützt. So sind ihre Beschäftigten flexibel einsetzbar. Bei der Auswahl der Störlichtbogen-Schutzkleidung kommt es auf viele Kriterien an.

Ein Mann trägt Multinorm Schutzkleidung in orange-schwarz. Im Hintergrund ist eine Windkraftanlage zu sehen.

Gefahren durch Störlichtbogen

Was ist ein Störlichtbogen?

Störlichtbögen sind der größtmögliche anzunehmende Unfall bei Arbeiten unter Spannung. Wegen der damit einhergehenden Gefahren für Mensch und Anlage muss er in jedem Fall vermieden werden. Wenn ein Störlichtbogen an einer elektrischen Anlage auftritt, werden innerhalb kürzester Zeit gewaltige Mengen an Energie freigesetzt. Ein Lichtbogen ist, so schreibt es die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) in ihrer „Leitlinie für die Auswahl von persönlicher Schutzausrüstung gegen thermische Auswirkungen eines Störlichtbogens“ eine „sich selbst erhaltende Entladung in einem Gas. Sie entsteht durch Gasionisation und stellt eine elektrisch leitende Verbindung zwischen Elektroden unterschiedlichen Potentials mit unterschiedlicher Leiterbeteiligung oder zwischen einem dieser Leiter und Erde her.


Wann tritt ein Störlichtbogen auf?

Ein Störlichtbogen in einer elektrischen Anlage ist ein unbeabsichtigtes Ereignis; man spricht von einem Störlichtbogen, wenn ein Lichtbogen in einer elektrischen Anlage bzw. an einem elektrischen Betriebsmittel nicht betriebsmäßig, sondern durch eine Störung auftritt. Ursache ist entweder ein technischer Fehler oder – wie in den meisten Fällen belegt – eine menschliche Fehlhandlung.“ 


Wie gefährlich sind Störlichtbogen?

Die Folgen eines Störlichtbogens sind für die Betroffenen gravierend und können im Extremfall tödlich sein. In der Lichtsäule des Bogens liegt die Temperatur kurzzeitig bei über 9.000 Grad Celsius, sie ist also fast doppelt so hoch wie auf der Sonnenoberfläche. Die Stromstärke erreicht Werte von mehreren Kilo-Ampere (kA). Lebensgefährlich für einen Menschen können schon Stromschläge von unter hundert Milli-Ampere (mA) sein, wie sie aus einer haushaltsüblichen Steckdose kommen. Die große Hitze und die hohen Stromstärken werden begleitet von einer Druckwelle, die sich schnell ausdehnt. Und damit nicht genug der Gefahren: Die elektromagnetische Strahlung des Störlichtbogens kann zu schweren Schädigungen von Haut und Augen führen, und die toxischen Gase, die durch die Verbrennung entstehen, können beim Menschen Verätzungen und Vergiftungen hervorrufen.

Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch die Norm 61482-2: Schutzkleidung gegen thermische Gefahren durch einen Störlichtbogen.

Eine Frau und ein Mann arbeiten an einer Photovoltaikanlage in Schutzkleidung.

Auf was müssen Hersteller bei Schutzkleidung gegen Störlichtbogen achten?

Hersteller müssen bei der Entwicklung von Störlichtbogen-PSA viele Aspekte beachten. Führende Hersteller von Störlichtbogen-Schutzkleidung wie BP setzen auf Multinormschutzkleidung, da diese nicht nur vor Störlichtbogen schützt, sondern auch viele weitere Gefahren und Risiken im Arbeitsumfeld abdecken kann

Multinormschutzkleidung muss ein ganzes Bündel von Normen erfüllen. Natürlich steht dabei die Sicherheit der Träger*innen an erster Stelle. Daneben ist es die größte Herausforderung, Lösungen zu finden, die einerseits den hohen Ansprüchen der Normen genügen, in denen sich die Trägerinnen und Träger andererseits aber auch dauerhaft wohlfühlen. 

Denn gerade hinsichtlich Tragekomfort und Design legen die Beschäftigten heute vergleichbar hohe Maßstäbe an ihre Schutzkleidung wie an ihre Freizeitkleidung, Outdoor- oder Sportswear. Dieser Wunsch ist verständlich – schließlich tragen die Beschäftigten ihre Berufsbekleidung täglich zwischen acht und zehn Stunden. Wer seine Schutzkleidung so lange trägt, der muss sich in seiner PSA wohlfühlen. 


Welche Störlichtbogen-Kleidung gibt es?

BP bietet mit seiner Multinormkollektion ein umfassendes Angebot an Schutzkleidung gegen Störlichtbogen und andere Gefahren und Risiken bei der Arbeit. Dazu zählen:

  • Störlichtbogen-Jacken gemäß EN 61482-2 (Schutzklasse 1 und 2),
  • Störlichtbogen-Hosen und Störlichtbogen-Latzhosen gemäß EN 61482-2 (Schutzklasse 1 und 2) 
  • Störlichtbogen-Hoodies gemäß EN 61482-2 (APC 1)
  • Störlichtbogen-Overall gemäß EN 61482-2 (APC 1)


Leichtigkeit dank durchdachter Gewebemixe

Das Thema Leichtigkeit ist vor allem vor dem Hintergrund der immer heißeren Sommer sehr wichtig. Zudem sind die Arbeitsplätze, an denen Multinormschutzkleidung getragen werden muss, häufig sehr warm und die Arbeiten schweißtreibend. Hinzu kommt, dass viele Arbeiten in Zwangshaltungen durchgeführt werden müssen. Die Frage ist: Wie schafft man es, Schutzfunktion und Leichtigkeit zu verbinden? Dabei kommen zum Beispiel durchdachte Gewebemischungen ins Spiel, die vergleichsweise leicht sind und dennoch sehr haltbar und widerstandsfähig. So mischen Hersteller beispielsweise inhärent flammhemmende Fasern wie Modacryl und Aramide mit Baumwolle, Polyamid, Polyester und antistatischen Fasern.  Mehr zu diesem Thema liest du in unserem Blogbeitrag "Arbeitsschutzkleidung - Das richtige Gewebe".


Was ist der Nachteil von PSA aus Baumwolle?

Früher bestand PSA oft aus flammhemmend ausgerüsteter Baumwolle. Das Problem: Die Kleidung konnte bei jedem Waschen kleiner und härter werden. Das Waschverhalten hat sich heute sehr verbessert. Ein Nachteil ist weiterhin die Beschränkung auf eine bestimmte Anzahl von Waschzyklen und die hohe Grammatur. Moderne Multinormschutzkleidung arbeitet mit einem Gewebemix, der in der Störlichtbogenschutzklasse 1 mit 245 g/m² auskommt. In der Schutzklasse 2 sind nur die besonders gefährdeten Stellen im Frontbereich zweilagig ausgerüstet. Vom Tragegefühl ist diese PSA absolut vergleichbar mit zeitgemäßer Workwear. 


Smarte Lösung: Aufgepatchte und segmentierte Reflexstreifen

Einen großen Beitrag zur gefühlten Leichtigkeit leisten aufgepatchte und segmentierte Reflexstreifen. Diese bringen viele Vorteile mit sich. Die Trägerinnen und Träger profitieren, weil die Kleidung deutlich an Gewicht verliert und die Bewegungsfreiheit steigt. Und auch die Wäschereien haben viele Vorteile. Bei einem ordnungsgemäß aufgepatchten, segmentierten Reflexstreifen gibt es nämlich keine Naht, die sich lösen kann. Deswegen fallen weniger Reparaturen an. Das macht die Kleidung haltbarer und langlebiger. 

Für den Tragekomfort spielt neben der Leichtigkeit der PSA auch die Ergonomie eine entscheidende Rolle. Wenn sich die Kleidung den Bewegungen anpasst und die Menschen nicht gegen Widerstände arbeiten müssen, empfinden sie die PSA automatisch als viel leichter. Schließlich verbringen viele Trägerinnen und Träger von Multinormschutzkleidung einen Großteil ihrer Arbeitszeit in Zwangshaltungen, also beispielsweise im Muffengraben. Da darf die Kleidung nicht zwicken oder behindern.

Eine Frau trägt Multinorm Schutzkleidung. Im Hintergrund ist eine Windkraftanlage und Solaranlagen zu sehen.

Schutzkleidung in Damenpassform

Mit Blick auf die Passformen spielen die Damenpassformen eine besondere Rolle. Diese sind bei Schutzkleidung noch immer eine große Ausnahme. Die Frauen, die in der Energie-Branche tätig sind, müssen häufig entweder Unisex- oder kleine Männerkleidung tragen. Doch diese sitzen häufig sehr schlecht, weswegen sich die Frauen unwohl fühlen. Das kann sich auch negativ auf ihre Leistungsfähigkeit auswirken. Frauen erwarten deswegen völlig zu Recht Bekleidungslösungen, die ihre Bedürfnisse erfüllen. Und auch die Arbeitgeber fordern aktiv Damenpassformen von den Herstellern ein. Schließlich haben sie längst erkannt, dass die Kleidung auch ein Mittel ist, um allen Angestellten gegenüber Respekt zu zeigen, um den Teamgeist zu fördern und die Motivation zu steigern. Auch diese Funktion muss Schutzkleidung heutzutage erfüllen. 

Wie wichtig Arbeitskleidung und Schutzkleidung für Damen heutzutage ist, beschreiben wir in unserem Blog über Arbeitskleidung für Frauen.


Warum ist Industriewäschetauglichkeit bei Multinormkleidung so wichtig?

Ein ganz anderer Aspekt, den vor allem die Arbeitgeber im Blick haben, ist die Industriewäschetauglichkeit der Kleidung nach ISO 15797. Denn egal, ob es nun Stadtwerke sind, Energieversorger oder Industrieunternehmen – so gut wie alle Unternehmen lassen ihre Schutzkleidung professionell und hygienisch wiederaufbereiten. Diesen Trend hat die Corona-Pandemie noch befeuert. Die Industriewäsche inklusive Hygienewäsche erfolgt in der Regel bei Temperaturen bis zu 75°C. Keime und Viren werden dabei abgetötet. Für die Kleidung ist die Industriewäsche allerdings ein echter Härtetest: Die sehr hohen Wasch- und Trockentemperaturen und die starken mechanischen und chemischen Einwirkungen der Industriewäsche sind sehr anspruchsvoll für Qualität und Langlebigkeit der Kleidung. Auch diese Anforderungen müssen die Hersteller bei der Entwicklung im Blick haben.

Ein Mann läuft durch eine Solaranlage und trägt eine Multinorm Warnschutz Hose.

Was zeichnet nachhaltige Multinormkleidung aus? 

Und es kommt noch ein weiteres Kriterium hinzu, das gerade bei kommunalen Stadtwerken und öffentlichen Ausschreibungen einen immer höheren Stellenwert einnimmt: die ökologisch und sozial verträgliche Produktion der Kleidung. Hierbei spielen Label eine Rolle, die transparent belegen, dass bei der Herstellung Sozial- und Arbeitsschutzstandards eingehalten werden. 

Im Zusammenhang mit der ökologischen Dimension der Nachhaltigkeit ist die Haltbarkeit der Multinormkleidung sehr wichtig. Denn wenn die Produkte lange halten, müssen sich die Kunden nicht jedes Jahr neue Kleidung kaufen. Dadurch werden viele wertvolle Ressourcen eingespart. Das bezieht sich nicht nur auf Stoffe, Garne und Materialien, sondern reicht viel weiter: zum Beispiel bis hin zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der C02-Emissionen. 

Ein weiterer Punkt, der gerade bei Multinormschutzkleidung ins Gewicht fällt, ist der dauerhafte Chemikalienschutz. Dieser bewirkt, dass die Kleidung nicht immer wieder nachimprägniert werden muss. So lässt sich viel Imprägniermittel sparen, was der Umwelt zu Gute kommt, günstiger ist und den Tragekomfort erhöht, weil die Kleidung ohne Imprägnierung viel atmungsaktiver ist. 

Multinorm-Schutzkleidung muss viele Anforderungen zugleich erfüllen. Das ist auch der Grund dafür, warum die Entwicklung von Schutzkleidung recht lange dauern kann. Es müssen immer sehr viele Faktoren bedacht und aufeinander abgestimmt werden, bevor eine Kollektion allen Ansprüchen gerecht wird und auf den Markt kommen kann. Das ist manchmal sehr komplex und zeitintensiv – aber schließlich geht es um den Schutz von Leben.

Gefahr Störlichtbogen!

Ein lauter Knall, ein heller Blitz, fliegende Funken – und verheerende Auswirkungen: Wenn ein Störlichtbogen an einer elektrischen Anlage auftritt, werden innerhalb kürzester Zeit gewaltige Mengen an Energie freigesetzt. Die Folgen eines Störlichtbogens für die Betroffenen sind gravierend – und im Extremfall tödlich.

Ein Störlichtbogen ist ein elektrischer Lichtbogen, der entsteht, wenn elektrischer Strom durch die Luft fließt und dabei die Luft ionisiert. Dies kann in elektrischen Leitungen, Schaltanlagen, Transformatoren und anderen elektrischen Geräten auftreten. Störlichtbögen können auch in natürlichen Phänomenen wie Gewitter beobachtet werden. Störlichtbögen können große Mengen an Wärme erzeugen und können zu Feuer, Explosionen und anderen Schäden führen. Deshalb sind sie ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko in elektrischen Anlagen und es gibt Maßnahmen zu deren Vermeidung.

Wenn ein Störlichtbogen an einer elektrischen Anlage auftritt, werden innerhalb kürzester Zeit gewaltige Mengen an Energie freigesetzt. Das gefürchtete Phänomen entsteht durch einen ungewollten Spannungsüberschlag zwischen ungenügend isolierten elektrischen Leitern oder zwischen diesen und der Erde. 

Mögliche Ursachen können sowohl menschliche Fehler als auch eine technische Fehlfunktion sein. Die Folgen eines Störlichtbogens für die Betroffenen sind gravierend und können im Extremfall tödlich sein. In der Lichtsäule des Bogens liegt die Temperatur kurzzeitig bei über 9.000 Grad Celsius, sie ist also fast doppelt so hoch wie auf der Sonnenoberfläche. 

Die Stromstärke erreicht Werte von mehreren Kilo-Ampere (kA). Lebensgefährlich für einen Menschen können schon Stromschläge von unter hundert Milli-Ampere (mA) sein, wie sie aus einer haushaltsüblichen Steckdose kommen. Die große Hitze und die hohen Stromstärken werden begleitet von einer Druckwelle, die sich schnell ausdehnt. 
Und damit nicht genug der Gefahren: Die elektromagnetische Strahlung des Störlichtbogens kann zu schweren Schädigungen von Haut und Augen führen, und die toxischen Gase, die durch die Verbrennung entstehen, können beim Menschen Verätzungen und Vergiftungen hervorrufen. Daher müssen Menschen, die unter Spannung arbeiten, also beispielsweise bei Energieversorgern oder in der verarbeitenden Industrie, immer Schutzkleidung tragen.

Die Wirkung eines elektrischen Störlichtbogens seht ihr in diesem Video des Box-Tests.
Es gibt zwei Störlichtbogenschutzklassen.  In Klasse 1 entspricht die Kleidung geringeren  Schutzanforderungen bei einem simulierten Störlichtbogen als in Klasse 2. 
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Autorin: Heike Altenhofen, Produktmanagerin für Persönliche Schutzausrüstung bei Bierbaum-Proenen.
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Vier Personen in moderner Warnschutz-Arbeitskleidung vor Solar- und Windenergieanlagen.